Bahnindustrie wichtiger Zukunftssektor für geplante Industriestrategie
PRO-GE und vida: Moderne, leistungsfähige Schienenverkehrsinfrastruktur fördert Wirtschaftswachstum
Die von der Regierung geplante Industriestrategie muss aus Sicht der Gewerkschaften PRO-GE und vida auch eine moderne, leistungsfähige Schienenverkehrsinfrastruktur im Blick haben. „Eine vorausschauende Industrie- und Standortpolitik muss unter anderem den Fokus auf Zukunftssektoren richten. Dazu zählt die heimische Bahnindustrie mit ihrer hohen Innovationskraft, Wertschöpfung und Exportleistung“, sagt PRO-GE Bundesvorsitzender Reinhold Binder.
Bahninvestitionen sichern Arbeitsplätze
Die heimische Bahnindustrie umfasst nicht nur die Schienenproduktion oder den Schienenfahrzeugbau. „Das gesamte Wertschöpfungsnetzwerk ist so riesig, dass eine Vielzahl an Produktionsbranchen profitieren, von der Metallerzeugung und -verarbeitung bis zur Herstellung von elektrischen Ausrüstungen oder von Gummi- und Kunststoffwaren“, betont Binder mit Verweis auf die Arbeitsmarkteffekte. Laut dem Verband der Bahnindustrie würde jeder geschaffene Arbeitsplatz in diesem Bereich noch einen weiteren Arbeitsplatz außerhalb der Bahnindustrie in Österreich sichern.
Win-Win-Situation für den Wirtschaftsstandort
„Wie durch Studien belegt ist, schaffen und sichern Investitionen in die Bahnen zehntausende hochqualifizierte Arbeitsplätze in Österreich. Investitionen der öffentlichen Hand in das System Eisenbahn sind ein Garant für Konjunkturbelebung und Beschäftigung. Jeder in die Schiene investierte Euro fließt mehrfach zurück in den Wirtschaftskreislauf. Und das nicht nur im Eisenbahnsektor selbst, sondern auch in verbundenen Industriezweigen. Daraus ergibt sich eine Win-Win-Situation für den Wirtschaftsstandort!“, so Roman Hebenstreit, Vorsitzender der Verkehrsgewerkschaft vida. Wichtig sei auch eine Attraktivierung der Arbeitsbedingungen im Eisenbahn-Sektor, um im Wettbewerb um die besten Arbeitskräfte in den Zukunftsbranchen bestehen zu können.
Verkehrsinfrastruktur steigert Wettbewerbsfähigkeit
Unbedingt notwendig ist für die Gewerkschaften, dass im Rahmen einer Industriestrategie neben Investitionen in das Straßennetz weiter am Ausbau Schienennetzes gearbeitet wird. Dies sei auch aus ökologischen Gründen wichtig, Österreich habe als Transitland ungenutztes Potenzial, das durch den Ausbau der Schieneninfrastruktur genutzt werden könne. Wie aus einer Infrastrukturstudie des Wirtschaftsforschungsinstituts Economica von 2024 hervorgeht, könne dabei vor allem eine „strategische Koordination von Investitionen“ sicherstellen, dass die Kapazität und Effizienz der Verkehrsinfrastruktur gesteigert wird und so das Wirtschaftswachstum und die Wettbewerbsfähigkeit gefördert werden.
Schutz vor der LKW-Lawine
Es brauche ein nachhaltiges Gesamtkonzept, um die Verkehrsverbindungen für Personen- und Gütertransporte zwischen Luft, Wasser und Schiene zu verbessern. Dazu seien zusätzliche Investitionen in die Bahninfrastruktur, gesetzliche Vorgaben für den Bahnanschluss weiterer Produktionsstandorte sowie Förderungen für die verladende Industrie notwendig. Das alles seien Voraussetzungen, um die Bevölkerung auch vor der LKW-Lawine zu schützen.