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Betriebsrat

Gruppenfoto: Betriebsrat der Fa. Bilfinger

Betriebliche Mitbestimmung macht zufrieden

Der Arbeitsklima-Index der AK Oberösterreich zeigt ein eindeutiges Bild

Als vor 50 Jahren das Arbeitsverfassungsgesetz in Kraft trat, wurde ein Meilenstein der österreichischen Sozialpolitik gesetzt. In ihm wurden zentrale Säulen der betrieblichen Interessenvertretung festgeschrieben und so die Mitsprache der Beschäftigten in den Betrieben gestärkt. Nach einem halben Jahrhundert stellt sich nun aber die Frage: Wie sehen die Arbeitnehmer:innen heute ihre Gestaltungsmöglichkeiten in der Arbeit? Antworten liefert der aktuelle Arbeitsklima-Index der Arbeiterkammer Oberösterreich.

64 Prozent der Industrie- und Gewerbebetriebe mit Betriebsrat

Durchschnittlich arbeiten 57 Prozent der Beschäftigten in Betrieben, in denen ihnen ein Betriebsrat* zur Verfügung stehen. Das Vorhandensein einer Vertretung variiert dabei stark nach Branche und Unternehmensgröße. Während in Industrie und Gewerbe je 64 Prozent der Betriebe einen Betriebsrat haben, sind es nur 16 Prozent im Tourismussektor, dagegen sogar 90 Prozent mit Personalvertretung in der Öffentlichen Verwaltung.

Anteil der Beschäftigten in Prozent, in Betrieben mit Betriebsrat (nach Branchen)

Betriebsrat nach Branchen in Prozent der Beschäftigten
Arbeitsklima Index 2024

Betriebliche Mitbestimmung ist häufiger, je größer der Betrieb ist

In Betrieben mit weniger als 20 Arbeitnehmer:innen gibt es nur selten einen Betriebsrat*: Nur ein Zehntel dieser Beschäftigten haben einen. In Betrieben mit 20 bis 99 Mitarbeiter:innen haben 35 Prozent der Beschäftigten eine Vertretung. In größeren Unternehmen (100 bis 499 Beschäftigte) sind es immerhin 69 Prozent. In Unternehmen ab 500 Beschäftigten haben dagegen 86 Prozent einen Betriebsrat*.

Betriebsrat macht Beschäftigte zu­friedener

In mehreren Zufriedenheitsdimensionen schneiden Beschäftigte in den Betrieben mit Betriebsrat* besser ab als Beschäftigte in nicht organisierten Betrieben. So sind 66 Prozent der Beschäftigten mit Betriebsrat* mit dem Einkommen und 63 Prozent mit ihren Weiterbildungsmöglichkeiten zufrieden. Unter Beschäftigten in Betrieben ohne Interessenvertretung sind dies nur 55 beziehungsweise 52 Prozent. 68 Prozent der Arbeitnehmer:innen in organisierten Betrieben sagen, dass sie mit ihrer sozialen Absicherung zufrieden sind. Dies trifft nur auf 55 Prozent der Beschäftigten ohne betriebliche Interessenvertretung im Unternehmen zu.

Häufiger Maßnahmen zur Gesundheitsförderung

Deutlich häufiger sind in Betrieben mit Betriebsrat* Maßnahmen zur Gesundheitsförderung der Mitarbeiter:innen zu finden als in jenen ohne betriebliche Interessenvertretung. So geben 40 Prozent der Befragten aus Betrieben mit Betriebsrat* an, dass ihnen Obst und Gemüse zur Verfügung gestellt wird. In anderen Betrieben sind es 25 Prozent. In Betrieben mit Betriebsräten* sind Arbeitsplätze häufiger mit ergonomischen Möbeln ausgestattet (38 Prozent) als in anderen (knapp 21 Prozent) und 23 Prozent haben Zugang zu Beratungs-, Supervisions- oder Coachingleistungen im Gegensatz zu Betrieben ohne betriebliche Interessenvertretung (8 Prozent). Ein Fünftel der Beschäftigten in organisierten Betrieben erhält auch Förderungen für sportliche Aktivitäten in der Freizeit. In Betrieben ohne Vertretung sind es nur 6 Prozent.

Mit Betriebsrat besser dran!

Die Zahlen des Arbeitsklima Index zeigen, dass betriebliche Interessenvertretung einen positiven Einfluss auf die Zufriedenheit der Beschäftigten hat. 95 Prozent der Beschäftigten in organisierten Betrieben sagen auch, dass sie sich bei Problemen an ihre Vertretung wenden können.

*beziehungsweise Personalvertretung

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