Österreich braucht endlich aktive Industrie- und Standortpolitik!
Krankjammern des Standortes durch Industrievertreter ist wenig hilfreich, um Investoren anzulocken
Das US-Beratungsunternehmen EY hat berechnet, dass der österreichische Industriestandort an Attraktivität für ausländische Investoren verliere. „Die Bundesregierung hat die Entwicklung in der Industrie verschlafen. Von einer aktiven Standortpolitik war in den letzten Jahren wenig zu bemerken“, kritisiert der PRO-GE-Bundesvorsitzender Reinhold Binder. Ebenso werde der Standort von Industrievertretern ständig krankgejammert, auch dies sei wenig hilfreich, wenn es darum gehe, Vertrauen von Investoren zu gewinnen.
„Insbesondere im Zuge von Kollektivvertragsverhandlungen sehen wir immer wieder, dass die wirtschaftliche Situation als äußerst düster dargestellt wird. Die Arbeitgeber erhoffen sich dadurch einen kurzfristigen Vorteil, die langfristigen Nachteile dieser Art der Kommunikation werden nicht berücksichtigt“, sagt Binder. Dass sich die Gewerkschaften nicht von derartigen Negativszenarien beeindrucken lassen und für Lohnabschlüsse über der Inflationsrate kämpfen, helfe letztendlich auch der Industrie. Erst vor wenigen Tagen habe das Wifo in seiner Schnellschätzung bestätigt, dass der private Konsum die Konjunktur stützt.
„Das Schlechtreden des Standortes bringt uns nicht weiter. Bündeln wir die Kräfte und fordern wir von der Bundesregierung eine vorausschauende Industriepolitik ein“, appelliert Binder an die Arbeitgeberseite. Er verweist auf die Idee eines Transformationsfonds, der die regionale Wertschöpfung berücksichtigt, die Industrie bei der grünen Wende unterstützt und dafür sorgt, dass man auch bei neuen Technologien im Spitzenfeld mitspielen kann: „Damit kann es uns gelingen, Arbeitsplätze zu sichern, neue zu schaffen und den Industriestandort zu stärken.“