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PRO-GE: Wunschkatalog der IV gehört entsorgt

„In den letzten Jahren hat die Industriellenvereinigung bestellt, die Regierung hat geliefert. Es bleibt zu hoffen, dass die nächste Regierung diesen heute vorgelegten Wunschkatalog einfach entsorgt“, so der Bundesvorsitzende der Produktionsgewerkschaft (PRO-GE), Reinhold Binder, zur heutigen Pressekonferenz des IV-Präsidiums. Es sei beschämend, dass die Industriellenvereinigung nicht mehr zu bieten habe als die heute vorgelegten Punkte, die bereits in den letzten Wochen und Monaten gebetsmühlenartig verbreitet wurden. „Moderne Standortpolitik braucht mehr als Arbeitszeitverlängerungen, Angriffe auf den Sozialstaat und Eingriffe ins Pensionssystem“, sagt Binder.

Frühpensionen durch schlechte Arbeitsbedingungen

Als besonders perfide bezeichnet der Gewerkschafter die Forderung nach einer Anhebung des faktischen Pensionsantrittsalters. „Seit der letzten Pressestunde wissen wir, dass Präsident Knill die Korridorpension abschaffen will. Nach dem Aus der abschlagsfreien Pension nach 45 Arbeitsjahren und der Blockvariante der Altersteilzeit ist dies ein weiterer Angriff auf ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer“, betont der Gewerkschaftsvorsitzende. Gerade bei der Korridorpension müssen die Menschen hohe Abschläge hinnehmen, um etwas früher in Pension gehen zu können. „Nie wird hinterfragt, warum die Beschäftigten lieber auf viel Geld verzichten, als noch länger im Beruf zu bleiben. Möglicherweise liegt es dann doch an den Arbeitsbedingungen“, so Binder. Wenn die Industrie wolle, dass die Menschen bis zum Regelpensionsalter arbeiten, dann müsse sie sich an die eigene Nase fassen. „Wo sind die Initiativen für alternsgerechte Arbeitsplätze? Welche Betriebe nehmen auch ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auf?“, fragt Binder.

Als Gewerkschaft werde man jedenfalls alles dafür tun, dass Eingriffe ins Pensionssystem abgewehrt werden und auch eine Arbeitszeitverlängerung werde man nicht zulassen. „Die Industriellenvereinigung erteilt vermögensbezogenen Steuern eine Absage, verlangt aber gleichzeitig, dass die Arbeitnehmer:innen die Suppe in wirtschaftlich angespannten Zeiten auslöffeln. Hier wird mit massivem Widerstand seitens der Gewerkschaften zu rechnen sein“, so der Gewerkschaftsvorsitzende.