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Equal Pension Day 2024: Ungleichbehandlung von Frauen am Arbeitsmarkt bekämpfen

Bundesfrauenvorsitzende Schober fordert von Politik und Wirtschaft „mehr Zug zum Tor“ und fordert ein Bündel an Maßnahmen.

Der Equal Pension Day ist der Tag, an dem Männer bereits so viel Pension erhalten haben, wie Frauen erst bis Jahresende bekommen. 2024 fällt dieser Tag österreichweit auf den 6. August. Altersarmut ist daher sehr oft weiblich. Als ein Grund dafür gilt die ungleiche Verteilung der Care-Arbeit, die Frauen immer noch zum großen Teil übernehmen. Die Folgen sind lange Teilzeitphasen, niedrigere Einkommen oder Erwerbsunterbrechungen aufgrund von Kindererziehungs- und Pflegezeiten, die sich wiederum negativ auf die Pensionen von Frauen auswirken. Aus Sicht der Frauenorganisation der Produktionsgewerkschaft (PRO-GE) würde eine Großelternkarenz, wie sie die ÖVP vorschlägt, aber keine Verbesserungen im Kampf gegen die Altersarmut von Frauen bringen. „Statt endlich Verantwortung zu übernehmen und die institutionelle Betreuung und Pflege auszubauen, will die ÖVP die Verantwortung weiter in den privaten Bereich abschieben“, kritisiert Elfriede Schober, Bundesfrauenvorsitzende der PRO-GE.

Steigende Arbeitslosigkeit

Hinzu kommt, dass laut Sozialministerium etwa jede dritte Frau nicht direkt aus einem Beschäftigungsverhältnis in die Alterspension wechselt. Bei Arbeiterinnen gehen nur knapp mehr als die Hälfte aus der Beschäftigung direkt in die Alterspension. Angesichts der schrittweisen Anhebung des Pensionsantrittsalters für Frauen auf 65 Jahre und der aktuellen Arbeitsmarktzahlen fordert die PRO-GE daher deutlich mehr Einsatz gegen Ungleichheiten bei den Pensionen. "Die Arbeitslosigkeit bei Frauen und bei den über 50-Jährigen ist im Juli erneut deutlich gestiegen. Bund und Länder sowie Unternehmen müssen endlich mehr Zug zum Tor zeigen, wenn es etwa um die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie geht oder wenn es darum geht, die Ungleichbehandlung von Frauen am Arbeitsmarkt zu bekämpfen“, fordert Schober.

Aufholbedarf bei vielen Themen

Auch den Themen Gesundheit und berufliche Weiterbildung müsse mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden. "Gesundheitlichen Probleme aufgrund von belastenden Tätigkeiten führen dazu, dass Arbeitnehmerinnen oftmals nicht bis zum gesetzlichen Pensionsantrittsalter in ihrem Beruf durchhalten", betont Schober.

Trotz aller Lippenbekenntnisse hat sich in Österreich die Situation der Kinderbetreuung nur marginal verbessert. Vor allem im ländlichen Raum gibt es massiven Aufholbedarf!

Bundesfrauenvorsitzende Elfriede Schober

Die PRO-GE Frauen fordern daher eine Reihe von Maßnahmen. Dazu gehört zum Beispiel, dass Unternehmen mehr auf Frauen und ältere Arbeitssuchende zugehen und die Personalabteilungen nicht nur Männer im Haupterwerbsalter im Blick haben. Aber auch bei der Lohntransparenz und bei der Umsetzung von alternsgerechten Arbeitsorganisation haben viele Unternehmen massiven Aufholbedarf. Gleiches gilt für die Politik, wenn es etwa um flächendeckende Kinderbetreuungseinrichtungen mit ausreichenden Öffnungszeiten geht. "Trotz aller Lippenbekenntnisse hat sich in Österreich die Situation der Kinderbetreuung nur marginal verbessert. Vor allem im ländlichen Raum gibt es massiven Aufholbedarf", sagt Schober. Für viele Arbeiterinnen sei die Vereinbarkeit von Beruf und Familie besonders schwierig, da untypische Arbeitszeiten etwa bei Schichtarbeit besondere Herausforderungen mit sich bringen.

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