Fat Cat Day 8. Jänner 2025
Die Vorstandsvorsitzenden der ATX-Unternehmen haben jetzt schon den Jahresverdienst eine:r Arbeitnehmer:in eingestreift
Der „Fat Cat Day“ bezeichnet jenen Tag, an dem die Vorstandsvorsitzenden (CEO) der größten börsennotierten Unternehmen dasselbe Einkommen erreicht haben wie ein:e Arbeitnehmer:in im gesamten Jahr. Die Bezeichnung stammt aus Großbritannien und wurde von der Denkfabrik High Pay Centre erfunden, einem britischen Think Tank, der Erhebungen und Analysen zu Themen wie Vergütung, Corporate Governance und Unternehmensleistung durchführt.
48 Stunden für ein Jahreseinkommen
Zu Errechnung des Fat Cat Day für Österreich vergleicht die Arbeiterkammer die durchschnittliche Vergütung der Vorstandsvorsitzenden der 20 Unternehmen des Leitindex der Wiener Börse ATX mit dem Medianeinkommen der österreichischen Beschäftigten. Das Ergebnis: Die Vorstandsvorsitzenden verdienen das 81-fache und müssen demnach nur 48 Stunden arbeiten, um das Median-Jahreseinkommen der Arbeitnehmer:innen zu erreichen. Berücksichtigt man die Feiertage am 1. und 6. Jänner sowie das erste Wochenende, ergibt sich für das Jahr 2025 der 8. Jänner als der Tag, an dem die Vorstandsvorsitzenden der 20 ATX-Unternehmen im Schnitt das Einkommen erzielen, für das ein:e Arbeitnehmer:in das ganzes Jahr arbeiten muss.
Vorstandsvergütungen steigen doppelt so schnell wie Beschäftigteneinkommen
Und die Schere geht weiter auseinander. Im Jahr 2022 verdienten die ATX-Vorstandsvorsitzenden im Schnitt nicht ganz 2,7 Millionen Euro und damit "nur" das 75-fache. 2023 stieg die durchschnittliche Vergütung für die "Fat Cats" um 16,8 Prozent auf mehr als 3,1 Millionen Euro. Das Medianeinkommen der arbeitenden Bevölkerung erfuhr im gleichen Zeitraum mit 7,8 Prozent einen nicht einmal halb so starken Zuwachs.
Für angemessene Einkommensrelationen sorgen
Als Gegenmaßnahmen fordert die Arbeiterkammer die Festlegung eines angemessenen Verhältnisses zwischen Vorstandsvergütung und Belegschaftseinkommen und von Höchstgrenzen für die individuelle Vergütung der Vorstandsmitglieder. Weiters müssten Nachhaltigkeitsaspekte fester Bestandteil der Vorstandsvergütung werden: Statt einseitiger Orientierung an finanziellen Kennzahlen sollten Nachhaltigkeitsleistungen des Managements etwa in den Bereichen Soziales und Umwelt verstärkt als Kriterien für variable Vergütungen eingebunden werden. Zur Stärkung der Transparenz fordert die AK einen standardisierten und individuellen Ausweis aller Bestandteile und Kriterien der immer komplexeren Vergütungssysteme für Vorstände.
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