Betriebsreportage
In die Röhre geschaut
Die Firma Geberit ist weltweit mit rund 12.000 Mitarbeiter:innen bekannt für ihre Sanitärprodukte. Nicht selten wird ein Besuch am „stillen Örtchen“ von sichtbaren Logos der Firmengruppe begleitet.
Am Standort Pottenbrunn in Niederösterreich werden vor allem die nicht unmittelbar sichtbaren, aber umso notwendigeren Hinterwandprodukte im Sanitärbereich produziert. Der Schwerpunkt liegt im Spritzgussverfahren und in der Verarbeitung von Kunststoff. Rund 450 ArbeiterInnen sorgen für die Rohrleitungen und Abläufe, die das Benutzen der Sanitäranlagen erst ermöglichen. Mittels Spritzgießen, Schweißen und mechanischem Bearbeiten von Kunststoffteilen werden die Wannen- und Duschabläufe, WC-Spülbögen oder Elektroschweißmuffen gefertigt.
Besonderes Anliegen Gesundheitsvorsorge
Michael Küttner ist fast seit Anfang der Betriebsgründung in den 1990er-Jahren am Produktionsstandort dabei. Seit mehr als zwei Jahrzehnten ist er auch als Betriebsratsvorsitzender für die Belange der Arbeiter:innen zuständig. Dabei spielt inzwischen auch die Digitalisierung im Betrieb zunehmend eine Rolle. Küttner weist darauf hin, dass es einerseits um den Wissenserhalt der erfahrenen Beschäftigten geht, aber auch um deren Gesundheit.
Besonders stolz ist Betriebsrat Michael Küttner auf den von ihm mitinitiierten "Vital-Katalog", den es seit zehn Jahren im Betrieb gibt. "In diesem umfangreichen Katalog geht es um präventive Gesundheitsvorsorge für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das reicht von Ausgleichsübungen direkt am Arbeitsplatz bis hin zu Massageangeboten im Betrieb", erzählt Küttner über das sozialpartnerschaftliche Projekt und spricht auch über das gute Einvernehmen mit der Werksleitung.
Kompetente Mitarbeiter:innen dank Lehrausbildung
Einen besonderen Stellenwert hat auch die Lehrlingsausbildung mit einer modern eingerichteten Lehrwerkstatt. Schon seit 1993 sorgt sie für den Fachkräftenachwuchs im Betrieb. Vom Lehrberuf Kunststofftechnik über Metalltechnik bis hin zu Betriebslagerlogistik werden junge Menschen in elf unterschiedlichen Lehrberufen ausgebildet.
Der Umgang mit Spritzgusswerkzeugen ist gut ausgebildeten Fachkräften vorbehalten. Die „Kleinsten“ wiegen ungefähr 400 Kilogramm. Im Werkzeugunterhalt werden die Maschinen gewartet.
Die Maschinen im Zusammenbau müssen programmiert werden. In den Aufweitungsanlagen werden die E-Muffen produziert.
Bei der Verpackung erfolgt die Qualitätskontrolle. Dies benötigt eine eigene Einschulung. Dann werden die Pakete für den Versand vorbereitet.
Die Sanitärteile werden hier zusammengefügt und versandfertig gemacht. In der Logistik ist trotz Automatisierung das menschliche Know-how gefragt: Mit dem Stapler hat Birgit alles im Griff.