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PRO-GE

Betriebsreportage

Die Würze des Lebens

Wie sieht eine Gewürzmühle in XXL aus? Welche Gewürze sind am beliebtesten? Und warum gibt es bei Kotányi Quarantäne? Bei unserem Betriebsbesuch im Weinviertler Werk haben wir Antworten auf diese und noch weitere Fragen erhalten.

Schon vor den Werkstoren weht uns der herrliche Duft von Gewürzen aus aller Welt entgegen, als wir bei Kotányi in Wolkersdorf in Niederösterreich ankommen. Rund 170 ArbeiterInnen stellen hier am Firmensitz unglaubliche 4.500 verschiedene Produkte zum Würzen und Verfeinern im 3-Schicht-Modell her. Abgepackt werden sie vorwiegend in Haushaltsgrößen. Der Automatisierungsgrad in den fünf Werkshallen ist hoch. Die Marke steht in vielen Ländern für hohe Qualität. Dementsprechend wird weltweit exportiert, der Fokus liegt aber auf Mittel- und Osteuropa.

Eine Frau kontrolliert befüllte Gläser.
Die Abfüllanlage bläst die Gläser zuerst aus, bevor sie befüllt werden. Die Maschine schafft 8.500 Gläser pro Stunde, das sind in etwa zwei Paletten.
Lager mit riesigen weißen Säcken mit Gewürzen. In der Mitte des Ganges ein Hubstaplerfahrer.
Gleich nach Anlieferung kommen die Gewürze in Quarantäne. Proben werden genommen. Sind Geruch, Aussehen, Konsistenz etc. unauffällig? Entspricht z. B. der Ölgehalt der Norm? Gibt es Rückstände von Schadstoffen, Pestiziden oder Schwermetallen? Erst nach bestandener Eingangskontrolle beginnt die Weiterverarbeitung.
Mann sieht durch das Kontrollfenster in die Siebmaschine.
Nach der Qualitätskontrolle werden die Gewürze mehrmals gereinigt, metalldetektiert und gesiebt. In dieser Siebmaschine bleiben alle Fremdkörper wie Steine oder Glas zurück.

Viele der oft langjährigen MitarbeiterInnen kommen aus der Umgebung und dem nahen Ausland. Neue MitarbeiterInnen zu finden, ist aber zunehmend schwierig. Betriebsratsvorsitzende Helga Bayer sieht einen wichtigen Grund in der schlechten öffentlichen Verkehrsanbindung: „Aus dem Norden und Osten des Weinviertels kann man nur mit dem Auto zur Arbeit kommen und das ist sehr teuer.“ Die Betriebsratsvorsitzende hofft, in ihrer letzten Periode vor der Pension, die Verkehrspolitik noch von einer direkten Busverbindung zum Industriepark überzeugen zu können.

 Eine Frau mit Handschuhen und Arbeitsgewand sortiert an einem Tisch händisch Zimtstangen aus.
Die Zimtstangen werden händisch sortiert. Nur die Schönsten werden im Ganzen verpackt, der Rest wird gemahlen.
Betriebsrätin Helga Bayer in der Produktionshalle mit Arbeitsgewand.
"Anfangs wollte ich hier nicht lange bleiben", lacht Betriebsratsvorsitzende Helga Bayer, als sie erzählt, dass sie seit 28 Jahren im Betrieb ist und sich fast ebenso lange als Betriebsrätin einsetzt. Die Zusammenarbeit im Betrieb, vor allem mit dem Betriebsleiter, sei hervorragend. Bei Kotányi gibt es auch eine eigene Lehrwerkstätte. Aktuell werden vier Mechatronik-Lehrlinge ausgebildet.
Eine Frau reinigt mit einem Luftdruckkompressor eine Abfüllanlage.
Die Reinigung der Maschinen und Abfüllanlagen erfolgt routinemäßig zwischendurch, jedenfalls aber bei einem Sortimentswechsel wie hier.
Ein Mann schabt Gewürzreste aus einer großen, aufgeklappten Stiftmühle.
In dieser Stiftmühle wurden gerade mehrere tausend Kilo Koriander gemahlen. Bevor ein neues Gewürz gemahlen wird, erfolgt die penible Endreinigung.
Ein Mann transportiert auf Paletten verpackte Gewürzmühlen mit einem Hubstapler.
Gewürzmühlen sind weltweit ein Verkaufsschlager, auch die klassischen Gewürze verkaufen sich immer gut: Paprika, Pfeffer, Majoran, Oregano, Basilikum, Grillgewürz, Zimt – die Liste der beliebtesten Gewürze ist lang.