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Betriebsreportage

Vom Pulver zum Motorenteil

Wer Auto fährt, fährt mit Miba Sinter. Im Getriebe oder Motor jedes gängigen Automodells findet sich entweder ein Zahnrad, eine Synchronnabe oder ein Lagerdeckel, welcher vom Unternehmen produziert wird. In Vorchdorf befindet sich das älteste Stammwerk der Miba Gruppe.

Das seit 1972 bestehende Sinterwerk in Vorchdorf ist prägend für die Region, 366 Arbeiterinnen und Arbeiter und 157 Angestellte sind dort beschäftigt. Darüber hinaus werden 23 Lehrlinge ausgebildet, unter anderem zum Prozesstechniker, Mechatroniker oder Elektriker. Gearbeitet wird im Vier-Schicht-Betrieb, sechs Tage die Woche, der Sonntag ist immer frei.

„Bei der Miba Sinter ist im Produktionsbereich die Arbeitszeitverkürzung bereits Realität“, betont die Vorsitzende des Arbeiterbetriebsrats, Helga Gottenhumer. Über das Jahr gerechnet kommt jeder Arbeiter auf eine 35,2-Stunden-Woche, die Betriebsvereinbarung zum Schichtmodell wurde bereits vor 30 Jahren abgeschlossen. Dass sich das Modell bewährt, sehe man auch an der Zufriedenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, erläutert Gottenhumer. Sie verweist darauf, dass es bei der Miba Sinter nicht ungewöhnlich sei, dass mehrere Mitglieder einer Familie im Betrieb arbeiten. Insgesamt achte man auf ein positives Betriebsklima, der Zusammenhalt unter den Kolleginnen und Kollegen sei groß und auch mit der Unternehmensführung stehe man in gutem Einvernehmen.

Portraitfoto Helga Gottenhumer
Erst 2023 übernahm Helga Gottenhumer den Vorsitz des Arbeiterbetriebsrats. Für sie ist die Leitung des Betriebsratsteams eine “große Verantwortung, die aber täglich Freude macht”.

Gottenhumer ist mit ihrem Betriebsratsteam bemüht, den Kolleginnen und Kollegen Unterstützung anzubieten, die weit über die eigentliche Betriebsratsarbeit hinausgeht. Als Beispiel nennt sie die Hilfe bei Pensionsanträgen. Die Betriebsratsvorsitzende ist auch stolz darauf, dass das Werk in Vorchdorf einen Vertrag mit der Arbeitsstiftung Salzkammergut hat. „Es kommt manchmal vor, dass Beschäftigte aufgrund gesundheitlicher Beeinträchtigungen oder des Alters die anstrengende Arbeit im Schichtbetrieb nicht mehr schaffen. Gemeinsam mit der Stiftung ist es uns möglich, Lösungen im Sinne der betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anzubieten“, so Gottenhumer.

Die Miba Sinter hat sich genau wie die gesamte Miba Gruppe dem Motto „Technologien für einen saubereren Planeten“ verschrieben und zeichnet sich durch Innovationskraft und Qualität aus. Das erklärt auch den Erfolg: „Die Belegschaft hat ein hohes technisches Know-how und auch unsere Lehrlingsausbildung ist top“, unterstreicht Gottenhumer. Dass es viel Fachwissen braucht, wird schnell deutlich, wenn man die weitläufigen Produktionshallen betritt. Zu Beginn eines Sinterprozesses wird eine Mischung aus Metallpulver erstellt, die je nach Formteil variiert. Dann wird ein sogenannter Grünling gepresst, der dann im Ofen mit Temperaturen über 1.000 Grad über mehrere Stunden gesintert wird. Damit höchstmögliche Präzision erreicht wird, wird das Sinterteil kontrolliert und nachbearbeitet.