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Frühjahrslohnrunde

Kundgebungsteilnehmer mit Buttons: Ich bin sauer!
Kundgebung in Wien am 4. Juni: Wir sind sauer!

KV Chemische Industrie: Kein Abschluss in sechster Runde

Keine Bewegung auf Arbeitgeber-Seite – Zweistündige Warnstreiks in den Betrieben

Bei den Kollektivvertragsverhandlungen für die rund 50.000 Beschäftigten der chemischen Industrie endete auch die mittlerweile sechste Verhandlungsrunde ohne Einigung. "Die Arbeitgeber haben sich bei ihrem Angebot gerade einmal im Zehntelprozent-Bereich bewegt. Die angebotenen Lohn- und Gehaltserhöhungen liegen damit immer noch weit unter der durchschnittlichen Inflationsrate der letzten zwölf Monate", berichten die Verhandlungsleiter von PRO-GE und GPA, Alfred Artmäuer und Günther Gallistl. "Wie bereits angekündigt, werden wir daher ab morgen die Arbeit in den Betrieben für zweistündige Warnstreiks niederlegen", kündigen die Gewerkschafter an. Die nächste Verhandlung findet am 17. Juni statt. "Wir werden selbstverständlich die gewerkschaftlichen Kampfmaßnahmen auch weiter steigern, wenn in der nächsten Runde kein Abschluss zu Stande kommt."

Die Arbeitgeber-Verhandler:innen würden auf Justament-Standpunkten beharren und damit den Konflikt bewusst herausfordern, kritisieren Artmäuer und Gallistl. Sie sollten aber den Ärger der Arbeitnehmer:innen nicht unterschätzen, warnen die Gewerkschafter: "Die Beschäftigten und die Betriebsrät:innen sind wirklich sauer auf die Arbeitgeber-Verhandler:innen. Niemand versteht, warum ausgerechnet in der chemischen Industrie nicht möglich sein soll, was in allen anderen Branchen schon Realität ist: nämlich einen Abschluss über der rollierenden Inflation."

Der neue Kollektivvertrag sollte seit über einem Monat in Kraft sein. "Wir haben im Sinne einer funktionierenden Sozialpartnerschaft viel Geduld bewiesen, aber die erreicht auch einmal ihr Ende. Wir erwarten am 17. Juni endlich einen Abschluss", fordern Artmäuer und Gallistl, "Wir haben aber auch keine Angst, den Konflikt zu führen, wenn die Arbeitgeber weiterhin kein ernstzunehmendes Angebot auf den Tisch legen."