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Frühjahrslohnrunde

Konferenzsaal mit Teilnehmer:innen, Blickrichtung auf Podium
Betriebsrät:innenkonferenz am 10. April in Hörsching

Chemische Industrie: Zweite Verhandlung ohne Ergebnis

Betriebsrät:innen beschließen Betriebsversammlungen bei Scheitern der nächsten Runde

Die zweite Verhandlungsrunde für den Kollektivvertrag für die rund 50.000 Beschäftigten der Chemischen Industrie ist am 9. April ergebnislos zu Ende gegangen. Die Gewerkschaften PRO-GE und GPA informierten daher am 10. April bei einer österreichweiten Konferenz die Betriebsrätinnen und Betriebsräte der Branche. "Obwohl die Gespräche in einem konstruktiven Rahmen verlaufen sind, lässt ein Angebot der Arbeitgeber weiterhin auf sich warten", kritisiert PRO-GE Chefverhandler Josef Schernberger, "Die gut qualifizierten Beschäftigten unserer Branche brauchen eine gesicherte Lohnerhöhung. Das gibt Sicherheit, die auch der Wirtschaftsstandort dringend braucht, um den privaten Konsum anzukurbeln."

Betriebsrät:innenkonferenz mit über 300 Teilnehmer:innen

Bereits einen Tag nach der gescheiterten zweiten Verhandlungsrunde trafen sich mehr als 300 Betriebsrät:innen der Branche zu einer Konferenz in Hörsching (Oberösterreich). "Sämtliche Krisen konnten durch den Einsatz unserer Kolleginnen und Kollegen gut bewältigt werden. Gemeinsam werden wir dafür sorgen, dass diese Leistungen und Engagement angemessen vergütet und wertgeschätzt wird", kündigen die Teilnehmer:innen in einer einstimmig beschlossenen Resolution an. Sollte auch die nächste Runde ohne Abschluss bleiben, werden am 24. und 25. April Betriebsversammlungen stattfinden.

Die Resolution im Wortlaut:

Wir, als Vertretung der Belegschaft der Chemischen Industrie in Österreich, fordern eine reale Lohn- und Gehaltserhöhung unter besonderer Berücksichtigung der Bezieher:innen niedriger Einkommen, eine Anhebung der Lehrlingseinkommen, die Erhöhung der Zulagen und Aufwandsentschädigungen sowie die Anhebung des Kilometergeldes auf 0,50€/km. Ebenso soll der Betrag für Gesundheitliche Präventivmaßnahmen auf 200€ pro Jahr angehoben werden.

Im Rahmenrecht fordern wir eine leichtere Erreichbarkeit der 6. Urlaubswoche, Gratis-Klimaticket für Lehrlinge, sowie einen freien Tag zur Einschulung des Kindes. Die gesundheitlichen Präventivmaßnahmen sollen auf alle Beschäftigten ausgedehnt werden.

Seit über 5 Jahren arbeiten unsere Kolleginnen und Kollegen unter ständigen Krisenbedingungen. Coronapandemie, Lieferkettenprobleme und Kriegsereignisse auf der ganzen Welt und die Teuerung belasten nicht nur die Unternehmen, sondern auch die Beschäftigten. Sämtliche Krisen konnten durch den Einsatz unserer Kolleginnen und Kollegen gut bewältigt werden. Gemeinsam werden wir dafür sorgen, dass diese Leistungen und Engagement angemessen vergütet und wertgeschätzt wird.

Wir haben uns als Ziel gesetzt ein faires und nachhaltiges Gesamtpaket für einen KV-Abschluss 2025 am Verhandlungstisch zu ermöglichen. Die finanzielle Sicherheit der Beschäftigten in der Chemischen Industrie ist uns ebenso wichtig, wie die Weiterentwicklung des Rahmenrechts im Kollektivvertrag.

Wir, die Betriebsrät:innen und Jugendvertrauensrät:innen der Chemischen Industrie, beschließen im Rahmen der heutigen BR-Konferenz folgende Maßnahme.

Sollte nach der 3. Kollektivvertragsrunde kein Ergebnis erzielt werden, werden im Zeitraum vom 24. – 25. April 2025 Betriebsversammlungen stattfinden. Hier werden wir die Beschäftigten über den aktuellen Verhandlungsstand informieren.

Wir werden zusammenhalten, uns organisieren und gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben dafür sorgen, dass unsere berechtigten Forderungen ernst genommen und erfüllt werden.

Die nächste Verhandlungsrunde findet am 23. April statt. Geltungstermin für den neuen Kollektivvertrag ist der 1. Mai.

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