Metaller-KV: Verhandlungen abgebrochen, Gewerkschaften erhöhen Druck
Am 20. Oktober fand die dritte Verhandlungsrunde der Gewerkschaften PRO-GE und GPA mit dem Fachverband Metalltechnische Industrie (FMTI) statt. Damit wurden die Verhandlungen für die 200.000 Beschäftigten der Metallindustrie fortgeführt. Nach drei Stunden wurden diese ohne Ergebnis unterbrochen. Der Druck wird seitens der Gewerkschaften nun erhöht. Ab 23. Oktober werden Betriebsversammlungen in der gesamten Metallindustrie abgehalten.
Statement von Reinhold Binder, Bundesvorsitzender der PRO-GE nach der dritten Verhandlungsrunde
Die Arbeitgeber boten zuletzt eine Lohn- und Gehaltserhöhung von 2,5 Prozent bei einer zugrundeliegenden Inflation von 9,6 Prozent. Dieses Angebot wurde nicht verbessert. „Das Angebot ist ein Hohn gegenüber den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, die hart und schwer gearbeitet haben. Sie zeigen keinerlei Bereitschaft, ernsthafte Verhandlungen zu führen. Wir lassen uns hier nicht abspeisen. Die Belegschaften werden deshalb ab Montag bei Betriebsversammlungen von ihren Betriebsräten informiert. Dabei werden vorsorglich Beschlüsse für gewerkschaftliche Kampfmaßnahmen eingeholt“, sagen die beiden Chefverhandler auf Arbeitnehmer:innenseite, Reinhold Binder (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA). Die Forderung der ArbeitnehmerInnen nach 11,6 Prozent mehr Lohn und Gehalt bleibt weiter aufrecht. „Die Voodoo-Rechnung, dass das Arbeitgeberangebot 9 Prozent wert wäre, kann jeder Grundschüler widerlegen“, so Binder und Dürtscher.
Arbeitskampfmaßnahmen können nur mit ernsthaftem Angebot vermieden werden
Die Gewerkschaften betonen, dass sie in der kommenden Verhandlungsrunde am 2. November vom FMTI ein ernsthaftes und annehmbares Angebot erwarten, um ernsthafte und effiziente Gespräche sicherzustellen. Nur auf diese Weise können Arbeitskampfmaßnahmen vermieden werden. Die Gewerkschaften sind jedenfalls nicht bereit, die Berücksichtigung irgendwelcher Regierungsmaßnahmen oder die Nichtberücksichtigung der Inflationsrate hinzunehmen. "Die Metallindustrie hat beträchtliche Gewinne verzeichnet, die Unternehmer haben exzellente Einkünfte erzielt und ordentlich Geld ausgeschüttet. Wir werden sie keinesfalls aus der Verantwortung für die Beschäftigten entlassen", betonen Binder und Dürtscher.
Neben 11,6 Prozent mehr Lohn und Gehalt fordern die Gewerkschaften das Recht, Teile der vereinbarten Lohnerhöhung in zusätzliche Freizeit umzuwandeln. Auch die Erreichbarkeit der sechsten Urlaubswoche steht auf der Agenda. Weitere Forderungen betreffen die rund 8.000 Lehrlinge in der Metallindustrie. Nach Abschluss ihrer Ausbildung sollen sie im Lohn- und Gehaltsschema gleichgestellt werden wie Absolventinnen und Absolventen höherer berufsbildender Schulen.
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