Gewerkschaften zu FMTI: Kaufkraft stärken statt Reallohnverluste schönrechnen
Verantwortung für Warnstreiks liegt gänzlich bei den Arbeitgebern
In einer Aussendung kritisieren die Gewerkschaften PRO-GE und GPA die Aussagen von FMTI-Obmann Christian Knill scharf, wonach faire Lohnerhöhungen Arbeitsplätze gefährden würden. „Den Beschäftigten in der Metallindustrie mit Arbeitsplatzverlust zu drohen, nur weil sie gemeinsam für faire Lohn- und Gehaltserhöhungen kämpfen, ist unwürdig“, sagt der Chefverhandler für die Produktionsgewerkschaft PRO-GE, Reinhold Binder. In hunderten Betrieben der Metallindustrie werden von 6. bis 9. November 2023 Warnstreiks abgehalten wie jener der Aufzugsmonteure in Wien, da auch die vierte Verhandlungsrunde am 2. November zu keinem Ergebnis geführt hat. Binder erinnert, dass es dem Einsatz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu verdanken sei, dass die Industrie in den letzten Jahren so große Gewinne erwirtschaften konnte. „Jetzt durch solche Aussagen Angst zu verbreiten, ist schäbig“, sagt der PRO-GE Bundesvorsitzende.
Unmut der Beschäftigten verständlich
Die bisherigen Angebote sind aus Sicht der PRO-GE eine Provokation, denn sie liegen deutlich unter der relevanten Inflationsrate von 9,6 Prozent. „Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer durchschauen die Voodoo-Mathematik der Arbeitgeber, mit der in Wirklichkeit die Reallohnverluste nur schöngerechnet werden sollen“, betont Binder und sagt weiter: „Der Unmut der Beschäftigten ist verständlich, die Verantwortung für die Warnstreiks liegt gänzlich bei den Arbeitgebern.“
Fünfte Verhandlungsrunde am 9. Oktober
Eine Lösung am Verhandlungstisch bei der 5. Verhandlung mit dem FMTI am Donnerstag, den 9. November könne es nur geben, wenn ein ordentliches Angebot auf den Tisch komme. „Noch heuer wurden hohe Gewinnausschüttungen an Eigentümer und Aktionäre vorgenommen. Jetzt soll plötzlich kein Geld mehr für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter da sein. Diese Geringschätzung der harten Arbeit von 200.000 Beschäftigten muss aufhören“, so Binder.