Teuerungswelle
32.600 bei "Preise runter!"-Demos
Gewerkschaften riefen zu Kundgebungen in allen neun Bundesländern auf
Erstmals organisierte der ÖGB zeitgleiche Demonstrationen in allen neun Bundesländern. Insgesamt 32.600 TeilnehmerInnen forderten am Samstag, 17. September, Maßnahmen gegen die immer weiter steigenden Preise. "Die Teuerung ist längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Die Sorge, wie sie die Kosten für das tägliche Leben, für Heizen, Wohnen, Strom, Sprit und Lebensmittel bezahlen sollen, steigt bei Jungen und Alten, bei Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, bei Pensionistinnen und Pensionisten", sagte ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian bei der mit rund 20.000 TeilnehmerInnen größten Demo in Wien.
Energiepreisdeckel auch fürs Heizen nötig
Die Entlastungsmaßnahmen der Politik kommen zu langsam und vielen von ihnen fehlt die Nachhaltigkeit, kritisierte der ÖGB-Präsident. Damit sich die Menschen ihr Leben wieder leisten können, fordert der ÖGB eine Übergewinnsteuer, einen Energiepreisdeckel für alle Wärmesysteme sowie die vorübergehende Streichung der Mehrwertsteuer auf Lebensmittel. Eine Anti-Teuerungs-Kommission soll gewährleisten, dass Steuersenkungen weitergegeben werden und Preistreiberei zu verhindert wird.
Übergewinne endlich abschöpfen
Ebenfalls in Wien trat AK-Präsidentin Renate Anderl auf. "Die heutigen Demonstrationen in ganz Österreich sind ein Zeichen an die Bundesregierung, aber auch an die Vielen, die unter der Last der Teuerungen leiden und seit Monaten auf Taten warten.”, sagte die AK-Präsidentin. In Richtung Bundesregierung appellierte Anderl: „Holen Sie das Geld dort, wo es derzeit kräftig sprudelt: Setzen Sie endlich eine Übergewinnsteuer um wie das andere Länder machen."
Wimmer: Kein Grund für Lohnzurückhaltung
PRO-GE Vorsitzender Rainer Wimmer nahm an der Demonstration in Linz teil. "Die Politik hat die Möglichkeit, in Märkte eingreifen, sie muss nur wollen!“ forderte der PRO-GE Bundesvorsitzende die Bundes- und die Landesregierung auf, die Sorgen und den wachsenden Zorn der Menschen erst zu nehmen. Für die anstehende Herbstlohnrunde stellte Wimmer klar, dass die PRO-GE auf keinen Fall einen Reallohnverlust akzeptieren werden. "Die Unternehmen haben im vergangenen Jahr gut verdient und die Auftragsbücher sind voll!“