Zum Hauptinhalt wechseln

"Lohnraub wie bei TCG Unitech bringt keine dauerhafte Zukunftssicherung"

Gewerkschaftsvorsitzender Reinhold Binder kritisiert respektlosen Umgang mit Beschäftigten

„Das Vorgehen von TCG Unitech und einigen anderen Betrieben in Oberösterreich sorgt für riesigen Unmut. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit einem Arbeitsplatzverlust unter Druck setzen, wenn sie nicht dem Lohnverzicht zustimmen, ist letztklassig. Kein Wunder, dass die Stimmung unter den betroffenen Beschäftigten schlecht und der Ruf der Unternehmen massiv Schaden nimmt. Wer will schon unter einem Management arbeiten, das einen vor die Wahl stellt, Lohnverzicht oder Kündigung“, sagt Reinhold Binder, Bundesvorsitzender der Produktionsgewerkschaft (PRO-GE).  

Lohnverzicht hat noch nie einen Standort längerfristig abgesichert

Die Gewerkschaft kritisiert am Beispiel TCG Unitech zudem, dass es im Gegenzug für den Lohnverzicht keine Beschäftigungsgarantie gebe. Die Geschäftsführung von TCG Unitech rede zwar vollmundig davon, eine langfristige Perspektive im Blick zu haben, um das Vorgehen zu argumentieren. Tatsache sei aber, dass Lohnverzicht noch nie einen Standort längerfristig abgesichert habe. „Das sind scheinheilige Argumente. Lohnraub wie bei TCG Unitech oder in anderen Betrieben löst keine Auftragsprobleme, repariert nicht Managementfehler und bringt auch keine dauerhafte Zukunftssicherung für ein Unternehmen. Wer das trotzdem behauptet, ist entweder ahnungslos oder sagt die Unwahrheit“, betont Binder, der auch darauf verweist, dass in den meisten Fällen die Unternehmensleitungen und Eigentümer im Gegenzug nicht von ihren hohen Gagen absehen: “Wasser predigen, Wein trinken. So nennt man das landläufig.“ 

“Der respektlose Umgang mit den Beschäftigten muss aufhören. Einerseits will man Mitarbeiter abbauen, andererseits wurden mehr als 50 neue Zeitarbeitskräfte übernommen. Das ist Management by Chaos!

Reinhold Binder, Bundesvorsitzender der PRO-GE

Die PRO-GE fordert weiterhin, dass TCG Unitech mit dem Betriebsrat rasch einen Sozialplan verhandelt und abschließt. “Der respektlose Umgang mit den Beschäftigten muss aufhören. Einerseits will man Mitarbeiter abbauen, andererseits wurden mehr als 50 neue Zeitarbeitskräfte übernommen. Das ist Management by Chaos! Diese Hire-and-Fire-Mentalität zeigt, wie rücksichtslos Geschäftsführung und Eigentümer gegen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vorgehen. Das wird sich rächen. Niemand wird das Unternehmen für längere Zeit als attraktiven Arbeitgeber ansehen. Und das gilt für alle Betriebe, die sich für ein solches Vorgehen entscheiden“, betont Binder.