Frühjahrslohnrunde wird fortgesetzt: Gewerkschaften wollen Tacheles reden
Zweite KV-Verhandlungsrunden am Mittwoch für die Chemische Industrie, Elektro- und Elektronikindustrie, am Donnerstag geht es für die Papierindustrie weiter
Die Frühjahrslohnrunde in der Industrie nimmt diese Woche wieder Fahrt auf. Morgen geht es für die Chemische Industrie (Beginn 10 Uhr) sowie für die Elektro- und Elektronikindustrie (Beginn 16 Uhr) in die zweite KV-Verhandlungsrunde. Einen Tag danach wird dann für die Beschäftigten der Papierindustrie erneut über höhere Löhne verhandelt.
In allen Branchen fordern die Gewerkschaften PRO-GE und GPA nachhaltige Lohnerhöhungen unter besonderer Berücksichtigung der niedrigen Einkommensbezieher:innen. „Wir werden sicher nicht über eine Nulllohnrunde verhandeln. Wir erwarten uns daher von den Arbeitgebern konkrete Angebote für Lohnerhöhungen ab 1. Mai. Wir wollen Tacheles reden, denn die Beschäftigten erwarten sich zügige Verhandlungen und Kollektivvertragsabschlüsse“, betont der PRO-GE Chefverhandler für die Elektro- und Elektronikindustrie Reinhold Binder.
Eine von der WKÖ-Bundessparte Industrie geforderte Diskussion über Nulllohnrunden wird von den Gewerkschaften abgelehnt. „Nulllohnrunden kurbeln die Wirtschaft nicht an, sie verstärken nur die Unsicherheit. Sie würden zu einer noch stärkeren Konsumzurückhaltung führen und hohe Einkommensverluste für die Arbeitnehmer bedeuten“, so Binder.
Der „KV-Frühling“ in der Industrie umfasst die Branchen Chemische Industrie (50.000 Beschäftigte), Elektro- und Elektronikindustrie (60.000 Beschäftigte), Glasindustrie (6.500 Beschäftigte), Papierindustrie (8.000 Beschäftigte) und Textilindustrie (7.500 Beschäftigte). Insgesamt geht es um rund 130.000 Beschäftigte.