Metaller-KV: Plus 10 Prozent auf Ist-Löhne, maximal 400 Euro pro Monat
Der Verhandlungsverlauf im Überblick
Nach der Einigung mit dem FMTI fanden am 30. November und 1. Dezember auch Verhandlungen mit den Arbeitgebern der anderen Fachverbände und Berufsgruppen in der Metallindustrie statt, bei denen es ebenfalls zu einer Einigung kam. Damit liegen idente Vereinbarungen für die gesamte Metallindustrie vor. Die Verhandlungen über die genaue Ausgestaltung der Härtefallregelung wurden aufgenommen. Sobald es ein Ergebnis gibt, werden wir informieren.
Grundsatzvereinbarung mit FMTI am 30. November erreicht
Bei der mittlerweile achten Verhandlungsrunde mit den Arbeitgebern des Fachverbands der metalltechnischen Industrie kam es am 30. November zu einem Abschluss. Die Ist-Löhne steigen demnach um 10 Prozent, aber maximal um 400 Euro. Dem Abschluss vorausgegangen waren Streiks von rund 150.000 Beschäftigte in 250 Betrieben in ganz Österreich.
Metallgewerbe: 2. Runde ohne Ergebnis
Die zweite Kollektivvertragsverhandlung für die rund 110.000 Arbeiter:innen und rund 18.000 Lehrlinge im Metallgewerbe (u.a. Installateur:innen, KFZ-Mechaniker:innen oder Elektrotechniker:innen) ging in den Abendstunden des 27. November, nach neun Stunden, ergebnislos zu Ende. Die Verhandler:innen der Gewerkschaft PRO-GE sprechen dennoch von einem konstruktiven Gesprächsklima. Der neue Kollektivvertrag soll ab 1. Jänner 2024 gelten, ein neuer Verhandlungstermin wurde noch nicht vereinbart.
Streikwelle erfasst ganz Österreich
Bereits mehr als 100.000 Beschäftigte haben sich an den bisherigen Streikaktionen beteiligt. Bis zum nächsten Verhandlungstermin am 30. November werden noch viele dazukommen. Die Beschäftigten von Bosch und EMCO haben ihren 24-stündigen Streik am 23. November mit einem Protestmarsch durch Hallein eröffnet. In Wien-Meidling fand am 24. November eine Solidaritätskundgebung vor der Fa. EVVA von FMTI-Verhandler Stefan Ehrlich-Adám mit reger Beteiligung aus der gesamten österreichischen Gewerkschaftsbewegung statt.
Siebente Verhandlungsrunde gescheitert
Die siebente Verhandlungsrunde mit dem Fachverband der Metalltechnischen Industrie am 20. November brachte erneut keine Einigung. Das Arbeitgeber-Angebot liegt nach wie vor bei einer nachhaltigen Erhöhung von im Schnitt 6 Prozent. Für weitere Verbesserungen verlangen die Arbeitgeber-Verhandler im Gegenzug Verschlechterungen bei Zuschlägen, Dienstreisen und weiteren Rahmenrechtspunkten. Die eintägigen Streiks werden nun ausgeweitet.
- Palfinger Lengau
- Plasser & Theurer
- Bilfinger
- Plansee
- voestalpine
Erste Verhandlung Metallgewerbe
Am Vormittag des 20. November wurden auch die Kollektivvertragsverhandlungen Metallgewerbe mit der ersten Verhandlungsrunde fortgesetzt, bevor am Nachmittag die siebente Runde mit dem FMTI stattfand. Die Gespräche mit den Arbeitgebern des Metallgewerbes verliefen konstruktiv und auf Augenhöhe, bleben aber noch ohne Einigung. Die nächste Verhandlungsrunden ist für den 27. November festgesetzt.
Streiks in der gesamten Metallindustrie
- voestalpine
- Engel Schwertberg
- Neumann Prefa
- Teufelberger Wels
- Teufelberger St. Aegyd
- Christof Industries
- Constantia Teich
- Urbas
- Alu Sommer
- Geilsinger
- GF Casting Solutions
- Veitsch Rdanthein
- Engel St. Valentin
- Thöni
- INNIO
- Liebherr
- MGG
Am 14. und 15. November wurden die Verhandlungen mit den Fachverbänden und Berufsgruppen Fahrzeugindustrie, Gießereiindustrie, Bergbau-Stahl, Gas- und Wärmeversorgungsunternehmungen sowie Nichteisenmetallindustrie fortgesetzt. Alle Verhandlungen wurden ohne Ergebnis unterbrochen. PRO-GE und GPA haben daher begonnen, die Kampfmaßnahmen auch auf diese Betriebe auszudehnen. Es werden nun Unternehmen der gesamten Metallindustrie bestreikt. „Die Streikbewegung erreicht am Donnerstag mit rund 100 Betrieben in ganz Österreich ihren vorläufigen Höhepunkt. Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind entschlossen, für einen fairen Kollektivvertragsabschluss zu kämpfen“, berichtet PRO-GE Chefverhandler Reinhold Binder. Die nächste und bereits siebente Verhandlungsrunde mit dem FMTI wurde mittlerweile für den Nachmittag des 20. November angesetzt. Am Vormittag findet planmäßig die erste Verhandlung für die rund 130.000 Arbeiter:innen und Lehrlinge des Metallgewerbes statt.
Streiks gestartet
Die Streiks wurden am 14. November in Betrieben der Metalltechnischen Industrie gestartet. Die Gewerkschaft warnt vor dem Versuch, Streikende mit fragwürdigen Rechtsmeinungen zu demoralisieren und einzuschüchtern. PRO-GE Rechtsexpertin Susanne Haslinger stellt unmissverständlich klar: "Der Gerichtshof für Menschrechte sagt eindeutig: Streik ist ein Menschenrecht." Außerdem erinnert Haslinger, dass Sanktionen, Drohungen und Schikanen gegenüber Beschäftigten oder Streik-Organisator:innen absolut verboten seien. Dies würde jeder seriöse Jurist/jede seriöse Juristin bestätigen. Versuche der Einschüchterung sollten sofort an die Streikleitung der jeweiligen Landesorganisationen oder an die zentrale Streikleitung der PRO-GE unter streik@proge.at gemeldet werden. Außerdem finden Interessierte hier weitere Antworten auf allgemeine Fragen zum Streik.
Auch sechste Verhandlung ergebnislos
Nach elfstündiger Verhandlung blieb am 13. November auch die sechste Verhandlungsrunde mit dem Fachverband Metalltechnische Industrie (FMTI) ergebnislos. Das Angebot für Lohn- und Gehaltserhöhungen mit im Schnitt sechs Prozent ist weiter deutlich zu gering. Die Reallohnverluste der Beschäftigten, angeheizt durch die hohen zweistelligen Preissteigerungen in der Vergangenheit, wären enorm. PRO-GE und GPA erhöhen wie angekündigt die Schlagzahl deutlich und rufen die in den Betrieben der Metalltechnischen Industrie zu eintägigen Streiks auf.
Fünfte Runde ohne Ergebnis abgebrochen
Auch die fünfte Verhandlungsrunde mit dem Fachverband Metalltechnische Industrie wurde am 9. November nach sechs Stunden ergebnislos unterbrochen. Das Angebot ist für die Gewerkschaften weiterhin nicht akzeptabel, denn die vorgeschlagene Lohn- und Gehaltserhöhung liegt immer noch deutlich unter der Inflationsrate von 9,6 Prozent. Für den 13. November ist eine sechste Verhandlungsrunde mit dem FMTI anberaumt. Dies ist die letzte Möglichkeit, um massive Streiks noch abzuwenden und einen Abschluss zu erzielen.
400 Warnstreiks in der Metallindustrie
Von 6. bis 8. November fanden in mehr als 400 Betrieben bzw. Werksstandorten Betriebsversammlungen und dreistündige Warnstreiks statt, unter anderem wurden auch Werkseinfahrten blockiert. Sollte auch in der Verhandlungsrunde am 9. November kein erster Abschluss für den Kollektivvertrag Metallindustrie und Bergbau möglich sein, droht ab nächster Woche eine massive Ausweitung des Streiks.
Die Aufzugsmonteur:innen hielten in den Morgenstunden des 6. November auf der Triester Straße in Wien einen mehrstündigen Warnstreik ab.
KV-Metall: Warnstreiks haben begonnen
Nach dem Scheitern der vierten Verhandlungsrunde mit dem FMTI finden von Montag, dem 6. November bis zum nächsten Verhandlungstermin am 9. November, österreichweit in den Betrieben der Metallindustrie Warnstreiks statt. Auch die Aufzugsmonteure hielten auf der Triester Straße einen mehrstündigen Warnstreik mit mehreren hundert Teilnehmer:innen ab. Im Lauf der Woche sollen in ganz Österreich in mehr als 400 Betrieben Warnstreiks stattfinden.
Gewerkschaften verlangen ordentliches Angebot
"Die Verantwortung für die Warnstreiks liegt gänzlich bei den Arbeitgebern", verweist indes Reinhold Binder, PRO-GE Bundesvorsitzender und Chefverhandler auf die unzureichenden Angebote der Arbeitgeber. Die Gewerkschaften fordern die Stärkung der Kraufkraft und bekräftigen ihre Forderung nach +11,6 Prozent. „Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer durchschauen die Voodoo-Mathematik der Arbeitgeber, mit der in Wirklichkeit die Reallohnverluste nur schöngerechnet werden sollen. Der Unmut der Beschäftigten ist verständlich", so Binder. Die nächste Verhandlung findet am Donnerstag, den 9. November statt. Ob es dann zu einer Einigung kommt, hängt davon ab, ob ein ordentliches Angebot auf den Tisch gelegt wird, das verhandelbar ist. „Noch heuer wurden hohe Gewinnausschüttungen an Eigentümer und Aktionäre vorgenommen. Jetzt soll plötzlich kein Geld mehr für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter da sein. Diese Geringschätzung der harten Arbeit von 200.000 Beschäftigten muss aufhören“, fordert Binder.
Auch vierte Verhandlungsrunde ohne Ergebnis
Am 2. November endete auch die vierte Verhandlungsrunde der Gewerkschaften mit dem Fachverband der Metalltechnischen Industrie (FMTI) ohne Einigung. Damit werden die unterbrochenen Betriebsversammlungen ab Montag, 6. Novmeber wieder aufgenommen und in Warnstreiks übergehen.
- Liebherr Telfs
- INNIO
- Veitsch Radex
- Plasser & Theurer
- Schindler
- Umweltdienst
- Schoeller Bleckmann
- Kludi
- Astotec
- Schoeller
- Magna1
- Magna2
- magna3
- Bild2
- Hella
- Bild
- Montanwerke Brixlegg
- Plansee
Rekordbeteiligung bei Betriebsversammlungen
Rund 75.000 Beschäftigte der gesamten Metallindustrie konnten in 466 Betriebsversammlungen direkt über den Stand der Kollektivvertragsverhandlungen informiert werden. „Das ist ein neuer Höchststand an Betriebsversammlungen in der Metallindustrie. Die Beteiligung ist riesig, der Zuspruch für die Gewerkschaften gewaltig, der Unmut über das respektlose Angebot der Arbeitgeber groß. Die Beschäftigten sind bereit, gewerkschaftliche Maßnahmen zu setzen, wenn es auch im vierten Anlauf mit dem Fachverband Metalltechnische Industrie keinen Abschluss geben sollte“, sagt PRO-GE Verhandlungsleiter Reinhold Binder mit Verweis auf die beschlossenen Resolutionen. Die Streikfreigabe des ÖGB wurde bereits eingeholt.
Betriebsversammlung der ARGE Aufzüge
Rund 300 Aufzugsmonteur:innen versammelten sich in den Morgenstunden des 23. Oktober im Gewerkschaftshaus der PRO-GE bei einer Betriebsversammlung. Es wurde einstimmig beschlossen, die Betriebsversammlung ab 6. November wieder aufzunehmen, sollte die Verhandlung am 2. November neuerlich zu keinem fairen Ergebnis führen. Mehr Fotos gibt es auf dem Flickr-Kanal der PRO-GE.
Auch auf der Aktionsseite www.dubistgewerkschaft.at ist der klare Tenor der Beschäftigten in den Videos, Fotos und Kommentaren ablesbar. Das Angebot der Arbeitgeber von 2,5 Prozent empfinden die Menschen als Affront: "Das Angebot der Arbeitgeber ist respektlos und beleidigend! Und unsere Arbeit ist auch mehr wert als die Inflation!", schreibt ein Kollege. Ein anderer drückt es so aus: "Das Angebot ist eine Schande! Würstelbuden gehen mit ihrem Personal anständiger um!". Paul G. aus Oberösterreich schreibt dagegen: "Bitte kämpft für uns weiter, alle Bereiche des Lebens sind sehr teuer geworden, WIR brauchen diese Gehaltserhöhung.". Und Sabine G. versichert: "Die Belegschaft steht hinter der Gewerkschaft und dem Betriebsrat.".
Sieh dir an, was deine Kolleg:innen schreiben und poste selbst ein Video, Foto oder hinterlasse einen Kommentar auf https://dubistgewerkschaft.at/.
Betriebsversammlungen starten
Nachdem die Arbeitgeber bei der letzten Verhandlung am 20. Oktober nicht bereit waren ihr Angebot von 2,5 Prozent nachzubessern, wird nun der Druck in den Betrieben erhöht. Von 23. bis 31. Oktober werden die Belegschaften in rund 430 Betrieben (Stand 23. Oktober) in ganz Österreich in Betriebsversammlungen über den Stand der Verhandlungen informiert. Die nächste Verhandlung mit dem FMTI findet am 2. November statt.
Willst auch du deine Meinung sagen? Unterstütze die Forderungen der Gewerkschaften mit deinem Video- oder Foto-Statement auf der Aktionsseite https://dubistgewerkschaft.at/.
Dritte Verhandlungsrunde: Arbeitgeber bleiben bei Angebot von 2,5 Prozent
Nach drei Stunden wurde die dritte Kollektivvertragsverhandlung am 20. Oktober mit dem Fachverband der Metalltechnischen Industrie ohne Ergebnis unterbrochen. Das Angebot der Arbeitgeber von 2,5 Prozent aus der 2. Verhandlungsrunde wurde nicht verbessert. Der Druck wird seitens der Gewerkschaften nun erhöht. Ab 23. Oktober werden Betriebsversammlungen in der gesamten Metallindustrie abgehalten. Am 2. November findet der nächste Verhandlungstermin statt.
2.300 Teilnehmer:innen bei Betriebsrätekonferenzen
Am 16. Oktober fand in Hörsching die letzte Konferenz statt. Insgesamt nahmen 2300 Betriebsrätinnen und Betriebsräte an den sieben Konferenzen teil.
Fortsetzung der Betriebsrätekonferenzen
Am 13. Oktober fanden in der Steiermark, in Tirol, Salzburg und Vorarlberg vier weitere Konferenzen statt. In allen Bundesländern fassten die Betriebsrätinnen und Betriebsräte den Beschluss zur Durchführung von Betriebsversammlungen.
Betriebsrätekonferenzen sind gestartet
Am 12. Oktober fanden in St. Pölten und Klagenfurt die ersten beiden der sieben regionalen Konferenzen statt. Rund 800 Betriebsrätinnen und Betriebsräte aus Wien, Niederösterreich und dem Burgenland in St. Pölten beschlossen ebenso wie die rund 100 Teilnehmer:innnen in Kärnten, zwischen 21. Oktober bis 1. November Betriebsversammlungen in den Betrieben aller Fachverbände einzuberufen.
Zweite Verhandlung ergebnislos unterbrochen
Auch die zweite Verhandlung mit dem Fachverband der Metalltechnischen Industrie am 9. Oktober wurde nach rund fünf Stunden ohne Ergebnis unterbrochen. Das Arbeitgeber-"Angebot" von 2,5 Prozent und einer Einmalzahlung von 1.050 Euro sorgt bei den Gewerkschaften für Verärgerung. PRO-GE und GPA werden daher von 12. bis 16. Oktober die Betriebsrätinnen und Betriebsräte der gesamten Metallindustrie in sieben regionalen Konferenzen über die Verhandlungen informieren und die Einberufung von Betriebsversammlungen vorschlagen.
Die aktuelle Konjunkturprognose zeigte indes deutlich, dass alles getan werden müsse, um die Inlandsnachfrage zu stützen. Das beste Mittel dazu seien ordentliche Lohn- und Gehaltserhöhungen. So die beiden Chefverhandler der Gewerkschaften PRO-GE und GPA, Reinhold Binder und Karl Dürtscher kürzlich in einem Statement vor der zweiten Verhandlungsrunde.
Erste Verhandlung mit dem FMTI
Die erste Verhandlungsrunde mit dem Fachverband der Metalltechnischen Industrie wurde am 2. Oktober nach sieben Stunden ohne Ergebnis unterbrochen. Die nächste Verhandlung findet am Montag, 9. Oktober 2023 statt. Mehr zum Verlauf der ersten Verhandlung mit dem FMTI hier.
Alle Termine im Überblick
Alle bereits feststehenden Termine der Verhandlungen im Rahmen der Herbstlohnrunde 2023 findest du hier gesammelt.
Gesammelte Infos zur Herbstlohnrunde 2023
Auf unserer Themenseite hier auf www.proge.at und auf der Seite dubistgewerkschaft.at findest du alle Infos zur Herbstlohnrunde 2023 gesammelt.
Metallgewerbe gestartet
Am Montag, 25. September starteten auch die Lohnverhandlungen für die rund 110.000 Arbeiter:innen und rund 18.000 Lehrlinge des Metallgewerbes mit der Übergabe der Forderungen an die Arbeitgeber. Die erste Verhandlung findet am 20. November statt.
Metallindustrie: Forderungsprogrammübergabe erfolgt
Der Auftakt zu den heurigen Kollektivvertragsverhandlungen für die Metallindustrie fand heuer am 25. September statt. Wir fordern 11,6 Prozent Lohnerhöhung! Die Forderungen im Detail hier zum Nachlesen.
Antworten auf häufige Fragen
Warum fordern die Metaller auch heuer eine Inflationsabgeltung? Werden die Metaller heuer streiken? Und warum bekommen die Verhandlungen der Metallindustrie überhaupt so viel Aufmerksamkeit? In einem FAQ geben wir Antworten auf die häufigsten Fragen!