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Die Frühjahrslohnrunde 2024 im Überblick

Chemische Industrie: Abschluss in siebenter Runde

Bei den Kollektivvertragsverhandlungen für die rund 50.000 Beschäftigten in der chemischen Industrie wurde am 17. Juni in der letztendlich siebenten Runde eine Einigung erzielt. Die kollektivvertraglichen Mindestlöhne und die Ist-Löhne werden rückwirkend mit 1. Mai um 6,33 Prozent, maximal jedoch um 316,50 angehoben. Die Lehrlingserhöhungen werden um 6,33 Prozent erhöht, die Schicht und Nachtarbeitszulagen.

Bei den Kollektivvertragsverhandlungen in der chemischen Industrie endete auch die mittlerweile sechste Verhandlungsrunde am 6. Juni ohne Einigung. Die Arbeitgeber haben sich bei ihrem Angebot gerade einmal im Zehntelprozent-Bereich bewegt. Die angebotenen Lohnerhöhungen liegen damit immer noch weit unter der durchschnittlichen Inflationsrate der letzten zwölf Monate. Seit 7. Juni finden daher in den Betrieben zweistündige Warnstreiks statt.

Chemische Industrie: Kundgebung in Wien

Vor der mittlerweile sechsten Runde der KV-Verhandlungen für die Beschäftigten der Chemischen Industrie, machten am 4. Juni rund 200 Teilnehmer:innen bei einer Protestkundgebung am Stephansplatz in Wien ihrem Unmut über die bisher völlig unzureichenden Arbeitgeber-Angebote Luft. Die sechste Verhandlungsrunde findet am 6. Juni statt. Fotos von der Kundgebung gibt's auf dem flickr-Kanal der PRO-GE.

Chemische Industrie: Rund 300 Betriebsrät:innen bei öffentlicher Konferenz in Schwechat

Nachdem auch die fünfte Kollektivverhandlungsrunde für die rund 50.000 Beschäftigten der Chemischen Industrie am 14. Mai gescheitert ist, wurden und werden erneut Betriebsversammlungen einberufen und anschließend Kampfmaßnahmen beschlossen. Die Gewerkschaften PRO-GE und GPA erhöhen den Druck auf die Arbeitgeber zusätzlich und halten öffentliche Konferenzen der Betriebsrätinnen und Betriebsräte ab. Am 22. Mai fand die erste Konferenz beim Borealis-Standort in Schwechat (Niederösterreich) statt. Trotz des Drucks der Arbeitgeber auf die Belegschaftsvertreter:innen kamen mehr als 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zusammen. Am 23. Mai wurde ab 6 Uhr eine Konferenz im Chemiepark Linz abgehalten und am 27. Mai findet um 14 Uhr eine weitere in Kundl (Novartis) statt.

Die drei öffentlichen Betriebsratskonferenzen fanden zwischen 22. und 24. Mai in Niederösterreich, Oberösterreich und Tirol statt.

KV-Abschlüsse in der Glasindustrie, Glashüttenindustrie und in der Glasbearbeitenden und der -verarbeitenden Industrie

Bei den jeweils zweiten Verhandlungsrunden am 21. Mai für die Beschäftigten der Glas- und Glashüttenindustrie sowie der Glasbe- und -verarbeitenden Industrie, konnten die nächsten Abschlüsse in der Frühjahrslohnrunde 2024 erzielt werden. Bei einer rollierenden Inflation von 6,3 Prozent steigen die KV-Mindestlöhne jeweils um 6,5 Pozent. Zudem konnten Steigerungen bei den Lehrlingseinkommen, den Zulagen, als auch Reise- und Aufwandsentschädigungen erzielt werden.

Chemische Industrie: Jetzt Betriebsversammlungen und Beschluss von Kampfmaßnahmen 

Die Kollektivvertragsverhandlungen für die rund 50.000 Beschäftigten der Chemischen Industrie brachten auch in der fünften Verhandlungsrunde am 14. Mai keine Einigung. Das letzte Angebot der Arbeitgeber liegt immer noch deutlich unter der durchschnittlichen Inflationsrate der letzten 12 Monate. Ab 15. Mai werden neuerlich Betriebsversammlungen einberufen und anschließend gewerkschaftliche Kampfmaßnahmen beschlossen. Erst für den 6. Juni wurde ein weiterer Verhandlungstermin vereinbart.

Textilindustrie: KV-Löhne werden um 7,1 Prozent erhöht

Bei den Kollektivvertragsverhandlungen für die rund 7.500 Beschäftigten der Textilindustrie haben PRO-GE und GPA am 8. Mai einen erfolgreichen Abschluss erzielt. Die kollektivvertraglichen Mindestlöhne sowie die Lehrlingseinkommen steigen um 7,1 Prozent, die Ist-Löhne um 6,55 Prozent. Hinzu kommt eine Teuerungsprämie von 300 Euro (200 Euro für Lehrlinge). Im Rahmenrecht wurde mit dem bezahlt arbeitsfreien 31. Dezember eine seit langem geforderte Verbesserung erreicht. Der Abschluss beinhaltet bereits eine Vereinbarung für die Lohnerhöhungen 2025, wobei ein Mindestlohn über 2.000 Euro fixiert wurde.

Papierindustrie: KV-Löhne steigen um sieben Prozent

In der vierten Runde konnten die Kollektivvertragsverhandlungen für die rund 8.000 Beschäftigten der Papier- und Pappenindustrie am 7. Mai erfolgreich abgeschlossen werden. Die kollektivvertraglichen Mindest-Löhne steigen um 7,0 Prozent, die IST-Löhne um 6,6 Prozent. Weiters wurde eine Teuerungsprämie von 400 Euro vereinbart. Die Lehrlingseinkommen werden ebenfalls um 7,0 Prozent erhöht.

Verhandlungsstart in der Glashüttenindustrie

Am 7. Mai fand die erste Runde der Kollektivvertragsverhandlungen der Glas- und Glashüttenindustrie statt. Abschluss wurde erwartungsgemäß noch keiner erzielt. Nächster Verhandlungstermin ist der 21. Mai.

Weiterhin kein Abschluss in der chemischen Industrie

Am 6. Mai scheiterte auch die vierte Runde für die rund 50.000 Beschäftigten der chemischen Industrie. Für den 14. Mai wurde ein weiterer Verhandlungstermin vereinbart. Sollte auch dabei kein Abschluss zustandekommen, werden zwischen 15. und 17. Mai wieder in ganz Österreich Betriebsversammlungen einberufen.

Nachdem auch die dritte Runde der Kollektivvertragsverhandlungen für die rund 8.000 Beschäftigten in der Papier- und Pappenerzeugenden Industrie am 29. April gescheitert ist, luden PRO-GE und GPA zu einer österreichweite Betriebsrät:innenkonferenz am 30. April. Die mehr als 100 Teilnehmer:innen haben beschlossen, für den Zeitraum von 13. bis 16. Mai Betriebsversammlungen einzuberufen. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 7. Mai angesetzt.  In der einstimmig beschlossenen Resolution fordern die Betriebsrät:innen die Arbeitgeber auf, ein respektvolles verbessertes Angebot vorzulegen.

Betriebsversammlungen in Chemischer Industrie

Nachdem auch in der dritten Verhandlungsrunde kein Abschluss erzielt wurde, fanden von 24. bis 30. April Betriebsversammlungen statt, in denen die Beschäftigten über den Verhandlungsverlauf informiert werden und die weitere Vorgehensweise beschließen. Im Folgenden eine kleine Auswahl von Fotos aus den Betrieben:

Papierindustrie: Kein Abschluss in der zweiten Runde

Auch bei der zweiten Runde der Kollektivvertragsverhandlungen für die rund 8.000 Beschäftigten der Papier- und Pappenindustrie konnte am 25. April keine Einigung erzielt werden. Weiterhin ist die Arbeitgeberseite nicht bereit die durchschnittliche Inflationsrate abzugelten. Sollte die nächste Verhandlung am 29. April abermals ohne Ergebnis bleiben, findet am 30. April eine österreichweite Betriebsrät:innenkonferenz statt.

Chemische Industrie: Auch dritte Runde ohne Ergebnis

Bei den Kollektivvertragsverhandlungen für die rund 50.000 Beschäftigten der chemischen Industrie konnte auch in der dritten Verhandlungsrunde am 23. April kein Abschluss erzielt werden. Das Angebot der Arbeitgeber für Lohnerhöhungen liegt deutlich unter der durchschnittlichen Inflationsrate. Von 24. bis 30. April werden nun Betriebsversammlungen einberufen.

Elektro-/Elektronikindustrie: +7,5 Prozent

In den späten Abendstunden des 22. April haben PRO-GE und GPA den ersten Abschluss der diesjährigen Frühjahrslohnrunde erreicht. Die kollektivvertraglichen Löhne und die Lehrlingseinkommen in der Elektro- & Elektronikindustrie steigen um 7,5 Prozent, die Ist-Löhne werden um 6,8 Prozent erhöht. "Die nachhaltigen Lohnerhöhungen sind ein gemeinsamer Erfolg der Betriebsrät:innen und Beschäftigten. Nur durch die Betriebsversammlungen war ein Abschluss in dieser Runde und dieser Höhe möglich. Sie haben auf Arbeitgeberseite für die notwendige Bewegung gesorgt. Wir haben uns von null auf 7,5 Prozent gesteigert", betont PRO-GE Verhandlungsleiter Reinhold Binder und verweist darauf, dass es bis zu dieser dritten Runde kein Angebot der Arbeitgeber für Lohnerhöhungen vorlag.

350 Betriebsrät:innen und Jugendvertrauensrät:innen der Chemischen Industrie fordern in der bei ihrer Konferenz in Leonding/OÖ am 22. April einstimmig beschlossenen Resolution eine „reale Lohn- und Gehaltserhöhung unter besonderer Berücksichtigung der Bezieher:innen niedriger Einkommen“ für die 50.000 Beschäftigten der Branche. Sollte bei der 3. Kollektivvertragsrunde am 23. April kein Ergebnis erzielt werden, werden im Zeitraum vom 24. bis 30. April 2024 Betriebsversammlungen in ganz Österreich stattfinden. Mehr Fotos von der Konferenz auf flickr.

Zweite Runde in der Chemischen Industrie ergebnislos

Auch bei den KV-Verhandlungen für die Beschäftigten der Chemischen Industrie blieb die zweite Verhandlung am 16. April ohne Einigung. Die Arbeitgeber legten kein Angebot für Lohnerhöhungen vor. PRO-GE und GPA berufen daher eine Betriebsrät:innenkonferenz für 22. April ein.

Elektro-/Elektronikindustrie: Betriebsversammlungen 11. bis 16. April

Betriebsrät:innenkonferenz Elektro- & Elektronikindustrie

Rund 400 Betriebsrät:innen trafen am 10. April zu einer Konferenz in der Wiener ÖGB-Zentrale zusammen. Die Belegschaftsvertreter:innen beschlossen zwischen 11. und 16. April die Beschäftigten in Betriebsversammlungen über den bisher enttäuschenden Verhandlungsverlauf zu informieren und weiter Maßnahmen zu beraten.

Zweite Runde Textilindustrie ohne Einigung

Am 9. April blieb die zweite Verhandlungsrunde für die rund 7.500 Beschäftigten der Textilindustrie ohne Ergebnis. Die Vorstellungen der beiden Seiten für Lohnerhöhungen und rahmenrechtliche Verbesserungen liegen noch deutlich auseinander.

Die zweite Kollektivvertragsverhandlung für die rund 60.000 Beschäftigten in der Elektro- und Elektronikindustrie blieb am 5. April ohne Ergebnis. Die Arbeitgeber haben kein Angebot für Lohn- und Gehaltserhöhungen vorgelegt. 

Die Gewerkschaften PRO-GE und GPA berufen daher am 10. April eine österreichweite Konferenz der Betriebsrätinnen und Betriebsräte in der Wiener ÖGB-Zentrale ein, um gemeinsam die weitere Vorgangsweise zu beschließen. Die nächste Verhandlungsrunde findet am 22. April statt.

Verhandlungsstart Chemische Industrie

Die Kollektivvertragsverhandlungen für die rund 50.000 Beschäftigten der Chemischen Industrie begannen am 4. April mit der Übergabe des Forderungsprogramms und der ersten Verhandlungsrunde. Neben realen Einkommenszuwächsen fordern die Gewerkschaften unter anderem eine Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit, die leichtere Erreichbarkeit der sechsten Urlaubswoche und die Einführung eines Jubiläumsgeldes bei 15 Dienstjahren.

Erste Runde Textilindustrie

Am 19. März nahmen PRO-GE und GPA die Verhandlungen für die rund 7.500 Arbeitnehmer:innen der österreichischen Textilindustrie auf.

Start am 12. März

Am 12. März eröffneten PRO-GE und GPA die diesjährige Frühjahrslohnrunde mit der jeweils ersten Verhandlungsrunde für die rund 60.000 Beschäftigten der Elektro- & Elektronikindustrie sowie für die rund 8.000 Beschäftigten der Papierindustrie. Auch wenn die monatlichen Teuerungsraten zuletzt etwas zurückgegangen sind, liegt die für die KV-Verhandlungen relevante Inflation im 12-Monats-Schnitt (inkl. der Schnellschätzung für Februar) noch immer bei 6,8 Prozent. Die Priorität der Gewerkschaften liegt daher auf nachhaltigen Lohnerhöhungen.

Starttermine für die Frühjahrslohnrunde 2024:

  • 12. März: Elektro- & Elektronikindustrie
  • 12. März: Papierindustrie
  • 19. März: Textilindustrie
  • 4. April: Chemische Industrie
  • 7. Mai: Glashüttenindustrie

 

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